Um ehrlich zu sein, habe ich das Wort „UX Design“ noch nie gehört, bevor ich zu interfacewerk kam (Schande über mein Haupt!). Also war ich weder mit nutzerzentrierter Produktentwicklung noch mit den Prozessen hinter UX Design vertraut. Ich hielt das interfacewerk-Team eher für ein Software-Entwicklungsteam (damals war ich wirklich noch ahnungslos 😅).

Aber es war immer wieder dieses Wort, das immer wieder auftauchte: "UX Design". Wir haben mehrere UX Designer*innen im Team, wir bieten UX Design als Dienstleistung an, wir machen UX Design Workshops. Wir arbeiten intern nach UX Design Standards.
Doch tatsächlich habe ich Monate gebraucht, um zu verstehen, worum es bei UX Design wirklich geht (und ich lerne immer noch!). Deshalb möchte ich einige UX-Design-Grundlagen+Learnings teilen, von denen ich wünschte, ich hätte sie gewusst, bevor ich anfing, in diesem Bereich zu arbeiten.
1. Users first
UX Design leitet sich von UX (=user experience) und das wiederum von U (=User) ab. Es stellt den Nutzer*innen in den Mittelpunkt von allem. Und ehrlich gesagt, bevor ich zu interfacewerk kam, habe ich darüber nie nachgedacht: Produkte sind eigentlich dazu da, mir (als Nutzerin) zu dienen.
Und sie sollten so gestaltet sein, dass sie meiner natürlichen Intuition entsprechen, selbsterklärend und einfach zu bedienen sind.
Es war ein totaler Bewusstseinswandel, als ich verstand, dass schlechte Benutzeroberflächen die Quelle von Fehlern sind und nicht ich "es einfach nicht verstehe". Und was ich nicht wusste: UX-Design ist dafür da, dieses Gefühl, frustriert zu sein und ein Produkt nicht zu verstehen, zu vermeiden.
2. Entscheidungsfindung durch UX Design
UX-Design ist ein Weg, um alle Arten von Produkten und Dienstleistungen zu entwickeln, wann immer Erfahrungen von Nutzer*innen Teil davon sind. Es beinhaltet, WIE Produkte gemacht werden, aber auch, OB bestimmte Produkte es wert sind, erstellt zu werden.
Mit UX-Design kann man also nicht nur effizient etwas neues entwickeln, sondern auch im Vorfeld entscheiden, ob man das Produkt entwickeln sollte.
3. Experimente und Lean UX
Was ich am Anfang wirklich übersehen habe, ist, dass ein UX-Design-Prozess auch ein wissensgenerierender Prozess ist (Lean UX). Um zu wissen, ob man etwas entwickeln sollte (was auch immer es ist: ein Produkt, eine neue Marketingkampagne, eine Anzeige...), hat man diesen Experimentierkreis.
Indem man sich auf kleine Experimente einlässt, kommt man iterativ zum Ergebnis oder der Problemlösung. Davon lässt sich eine Strategie ableiten. Mit einem wissenschaftlichen Ansatz. Ohne im Dunkeln zu tappen. Ist das nicht großartig?

4. Aber was bringt UX Design denn jetzt?
Nachdem ich nun verstanden hatte, was UX-Design bedeutet und worauf es abzielt, wusste ich eines immer noch nicht. Was ist der tatsächliche Nutzen von UX-Design für die Produktentwicklung?
Erst als ich echte Daten und Statistiken über den Nutzen einer guten User Experience recherchierte und erst als ich diesen Artikel schrieb (mit Unterstützung meiner Kollegin Anna!), wurde mir die ganze Tragweite von guter User Experience klar. Eine viel schnellere und effizientere Softwareentwicklung, geringere Fehlerraten, die zu einem viel schnelleren Betrieb führen, zufriedene Kunden und Weiterempfehlungen waren nur einige Vorteile, die ich hier nennen will.
5. Schon ein paar Basics sind hilfreich
Ein paar UX-Design-Grundlagen zu kennen ist schon nützlich. Ich möchte nicht sagen, dass die Grundlagen ausreichend sind, um ein guter UX Designer*in zu sein. Ich wäre überfragt, wenn ich eine funktionierende Benutzeroberfläche entwerfen müsste. Aber ich kann behaupten, dass die Grundlagen ausreichen, um Prozesse zu verbessern, Wissen zu generieren, Ideen prototypisch zu testen, und bei allem, was man tut, Nutzer*innen nicht aus den Augen zu verlieren.